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Gedichte

Ansichtssache

Ab heute sehe ich die Welt mit neuen Augen
weil der alte Blick mich nicht mehr weiter bringt
weil blutrünstige Vampire an mir saugen
weil mich ein tiefer Schmerz total durchdringt

und ich betrachte diese Welt in der ich lebe
aus der Sicht von einem Freund und einem Feind
einstecken austeilen nehmen und geben
und daneben steht ein Kind das weint

nehm das Schlechte für das Gute und betrachte
von neuem Ufer aus den Platz an dem ich stand
seh` auch von hier zu viele Lügner obwohl ich dachte
am anderen Ufer wären sie verbannt

such die Wahrheit doch ich kann sie nirgends finden
geb die Suche nach ihr dennoch niemals auf
werd mich wohl mit dem Augenblick verbünden
denn nur im Augenblick blüht die Wahrheit auf

such sie draussen in der Welt und ich ersticke fast
weil ich fürchte dass ich mich dabei verlier`
werd` mich wohl in mein Schicksal schicken und verlass
mich auf mein Gespür

ist dieser Augenblick vorüber entschwindet
Erkenntnis flüchtig wie ein Traum
stolper` durch den Tag als wäre ich erblindet
brauche einen neuen Lebensraum

und ich erkenne dass der Fluss an beiden Ufern
trotz all der Strudel in dieselbe Richtung fliesst
trotz all den unheilvollen Rufern
jeden Tag ein neues Pflänzchen spriesst

wenn ich mich selbst erkenne und mich nicht belüge
und mir so nackt begegne wie ich letztlich bin
wenn ich den Frieden liebe nicht die Kriege
erwächst aus jeder Niederlage ein Gewinn

dann bin ich Teil der Welt die niemals wirklich endet
fühle mich mit Licht und Schatten ganz vereint
hab mich selbst nur knapp dem Wahnsinn entwendet
bin mir wieder Freund und nicht mehr Feind


Von GROSSEN und von kleinen Dingen


Ein Mensch der ganz normalen Art
der hin und wieder etwas spart
damit er später besser leben kann
fing eines nachts zu denken an

Als er sein Leben so besah
erkannte er wohl die Gefahr
die allgemein im Denken liegt
weil allzu oft die Dummheit siegt

Er dachte dennoch für und wider
er dachte frech er dachte bieder
er dachte hin und dachte her
und sprach am End ich will nicht mehr

Das Leben scheint seit Anbeginn
so voller Tod doch ohne Sinn
drum nehm ich`s jetzt in meine Hände
und setz demselben nun ein Ende

Er nimmt ein Seil geht in den Wald
die Sonne scheint doch ihm ist kalt
Bienen summen Vögel singen
nichts scheint ihn zur Vernunft zu bringen

Ein letztes Mal denkt er daran
dass er jetzt noch alles ändern Kann
doch bleibt er fest bei dem Entschluss
dass jetzt sein Leben enden muss

An einen Ast knüpft er den Strick
zu legen ihn um sein Genick
auf dass er durch die eignen Hände
ein schnelles Ende fände

Das Seil in der Hand mit ernster Miene
auf dem Baum sitzt der Mensch als eine Biene
laut summend fliegt in sein Gesicht
er ängstigt sich dass sie ihn sticht

er schlägt nach ihr und trifft sie nicht
verliert dabei sein Gleichgewicht
stürzt ohne Seil von seinem Baum
und.....überlebt er glaubt es kaum

Wieder Land in Sicht hat er erkannt
das Leben liegt nicht nur in der eignen Hand
es hängt auch oft an Kleinigkeiten
während wir sinnlos um das GROSSE streiten

Etwas GROSSES wollte er vollbringen
jetzt weiss er in den kleinen Dingen
ist oft mehr Lebenssinn verborgen
als in all den Grossen Sorgen

Universalia

Trag doch nicht so schwer
an dieser kalten Welt
der Mensch ist doch nur Gast

Jeder Tag zeigt mehr und mehr
was steht was fällt
was falsch ist und was passt

schau in die sternenschwang`re Nacht
Ewigkeit ist ohne Ziel
nicht Anfang und nicht Ende sind zu seh`n

grad darum ist es angebracht
mit grenzenlosem Mitgefühl
anzufangen loszugehn


Liebesende

Wenn das Herz zerbricht
gibt es keine Scherben
und keinen Krach

erträgst dich selber nicht
dein stilles Sterben
macht willensschwach

und tief in deinem Hirn
ein leises Knacken
das Leben ist so gemein

du bietest ihm die Stirn
willst es irgendwie packen
und fühlst dich mutterseelenallein

Wenn das Herz zerbricht
siehst du im Fenster
wie dein Lachen gefriert

Du willst es nicht
siehst dennoch nur Gespenster
 mit denen nur Unheil geschieht

Wenn das Herz zerbricht
treibst du allein
auf weitem Meer

erkennst dich selber nicht
wirst hart wie Stein
und verhärtest immer mehr

Wenn das Herz zerbricht
versagt deine Stimme
deine Sätze werden kurz

findest Worte nicht
hältst inne
fällst im tiefen Sturz

Wenn das Herz zerbricht
bist du von Gram gebeugt
der keinen Namen hat

verlöscht ist das Licht
das dir dein Glück gezeigt
bist total desolat

Bist am Punkt einer Reise
die glücklich war
und nun ein Ende hat

liegst still und leise
auf dem Opferaltar
bist schachmatt

Wenn das Herz zerbricht
kommt der kleine Tod
der Jahre braucht

nichts fällt mehr ins Gewicht
sehnst dich nach dem Abendrot
in dem deine Seele verhaucht


Redensart

Ein Mann sitzt eines Abends stumm
mit seiner Frau im Zimmer rum
und leidet an der Beiden Schweigen
an seinem und dem der Frau der eig`nen

und wie er sich so leidend spürt
merkt er dass das nicht weiterführt
denn beide hätten viel zu sagen
doch scheint sich niemand jetzt zu wagen

Es traut sich keiner von den Beiden
so müssen sie noch etwas leiden
doch eines Abends eines Tages
sagt sich der Mensch ich wag es sag es

Aus seinem Mund entweicht ein Raunen
das bringt den anderen Mensch zum Staunen
der seinerseits ein Räuspern imitiert
das sich.... im Schweigen verliert

So geht der Tag dem Ende zu
im Haus herrscht weiter Friedhofsruh
vor der Erkenntnisfähigkeit
schützt man sich mit Verschwiegenheit

Und beide wühlen weiter stumm
in der Vergangenheit herum
doch irgendwann fängt von den zweien
jemand lauthals an zu schreien


Lebenswege

wie ein Fahne im Wind
zerfetzt und zerrissen
von der Zeit die verrinnt
vom Leben verschlissen

wie ein Berg aus Sand
vom Regen weg gespült
Ziel unbekannt
völlig aufgewühlt

wie ein Regenschauer
auf heissen Wüstensand
wie ein Stein einer Mauer
wie ein Fleck an der Wand

wie ein Staubkorn im All
auf sich alleine gestellt
wie ein Donnerhall
wie ein Stein der fällt

wie ein Fels in der Brandung
wie ein Vogel im  Wind
wie ein Tier bei der Paarung
wie ein Tag der beginnt

wie ein Baum auf der Wiese
wie eine Insel im Fluss
wie ein Zwerg wie ein Riese
wie ein Ende ohne Schluss

wie eine Wolke hoch oben
wie ein ewiger Bach
Schwerkraft aufgehoben
schlaftrunken hellwach

mit Freuden und Schmerzen
als Abbild der Welt
mit all ihren Scherzen
mal Verlierer mal Held

So bin ich mal Tag und mal Nacht
mal Schatten mal Licht
viel geweint viel gelacht
aber fremd bin ich mir nicht

Der Gipfel


Ach wie gern säss`ich jetzt mit mir
auf einem hohen Berg
weit weit weg von allem
was mich von mir trennt
mit meinem kleinen Guru meinem Totemtier
einem Gnom einer Elfe einem Zwerg
und einem Feuer
das brennt

Dann  ein paar Pflanzen ein paar Steine
und natürlich einem Baum
auch ein Bergsee
soll mir gern willkommen sein
Dann füh`l ich mich mir selber nah
 und weine und lache
 und habe einen Traum
ich werd`nie mehr allein und einsam sein

Wirklich alleine ist doch nur
wer sich von sich selbst entfernt
und dem was seine Existenz begründet

und das ist nun mal die Natur
von der man das Wesentliche leicht erlernt
wenn man sich selber sucht und findet

Wer bin ich eigentlich


Meine Gedichte sind Scheiße
sie stören den Lauf der Welt
und sind bedauerlicherweise
wie ein Minenfeld

So einen wie mich
muss man mundtot machen
bevor so Leute wie ich
noch mehr Feuer entfachen

Das sagt der Pfarrer
 und auch der Bürgermeister
ich sei ein bizarrer
ein Brandstifter
ein dreister

Ein Möchtegernprophet ohne Jünger
ein Tag ohne Licht
eine Hand ohne Finger
ein Krüppelgesicht

wie ein Licht ohne Schatten
ein Tempel ohne Berg
inmitten von Ratten
sei kein Mensch sei ein Zwerg

wie ein Schrei ohne Worte
ein Virenpaket
ein übler Konsorte
ein Sturm der vergeht

wie Hundekacke
am Straßenrand
ein Irrer mit Macke
aus des Teufels Hand

Ach sag ich dann
alles nicht so schlecht
mit gutem Beispiel voran
bin nicht euer Knecht

Ihr fahrt doch den Planeten
mit Wahnsinnspower
anstatt endlich abzutreten
mit Vollgas an die Mauer

Und ihr wollt mir erzählen
dass ich Scheisse bin
hört auf das Leben zu quälen
beendet euren kranken Eigensinn


Schon wieder


Schon wieder ist ein Jahr vergangen
faules Laub am Wegesrand
wieder zu viel rumgehangen
selten richtig ausgespannt
mit Freunden die mir wert und teuer
teilte ich den Alltag nicht
schon wieder ist mir nicht geheuer
was das Neue mir verspricht

Träume die so hoch geflogen
sind so fern so elendweit
so hoffnungslos vorbei gezogen
versunken in Vergangenheit
Gedanklenblitze bringen Licht
in dunkle Angelegenheiten
ein Zeitenriss mehr ist es nicht
im Kleide der Vergänglichkeiten

Ein Blitz währt einen Augenblick
Erleuchtung eine Ewigkeit
mit jedem Blitz kommt Stück für Stück
Erkenntnis aus der Dunkelheit
Ein Blitz hat nur ein kurzes Leben
ein Blitz erhellt nur kurze zeit
und kann uns nur ein Abbild geben
von einer kleinen Einzelheit

doch viele Tropfen sind ein See
unendlich viele....Weltenmeer
und alle Blitze diie  ich seh`
sind Welterleuchten mehr und mehr
und irgendwann erkenn`ich mich
bin reinen Herzens und beginne
schau mir selber ins Gesicht
erkenne mich und ...halte inne

und schwerelos schweb ich im Nichts
das ALLES ist und ganz genügt
beim Anblick meines Angesichts
ist nichts was mich betrübt
ich bin ich selbst  und kein Gefühl
wird jemals wieder sein wie jetzt
ich war am Ende bin nun am Ziel
in meine eig`ne Welt versetzt

Nun wisse Mensch zwei Seelen sind in Dir vereint
die sollen sich so lieben lernen
sie waren einmal spinnefeind
und irrten zwischen Himmelssternen
zwei Seelen die einen Menschen lenken
lernen wie es mit - ein - ander geht
`swäre ja gar nicht aus zu denken
wenn einer den anderen nicht versteht

erkenne Mensch zwei Seelen sind`s
die dich zum Menschen machen
nur wenn du beide redlich liebst
werden sie dich glücklich machen
zwei Seelen sind`s die dich bestimmen
zwei Pole sind ein Spannungsfeld
den Höhepunkt kann nur erklimmen
wer sich das vor Augen hält

So frisst ein Jahr das nächste auf
und ich träum`ganz benommen
vom unten sein und obenauf
und hab wieder mal nur rumgesponnen



Alles in Allem


Von Menschen die Gewalt erzeugen
vor Nichts und Niemand sich verbeugen
die Welt und auch sich selber hassen
von denen sollte man die Finger lassen

Wenn Menschen Politik betreiben
und sich gern alles einverleiben
und immer auf die Schwachen hauen
denen sollte man nicht vertrauen

Wenn Menschen sich zu hoch erheben
auf Kosten vieler Menschenleben
und sagen wir sind das Gericht
glaubt ihnen nicht

Wenn Menschen andere bemessen
die eignen Fehler ganz vergessen
sich nur aus Eigensinn bewegen
wehrt euch dagegen

Wenn braune Knechte Macht gewinnen
und verfolgen, rauben wie von Sinnen
hetzen brandschatzen und morden
wehrt euch gegen diese Horden

Wenn Menschen nicht mehr wissen wollen
wem habe ich Respekt zu zollen
und was gilt mir ein Menschenleben
denen muss man einen Spiegel geben

Denn wenn ein Mensch Seele zeigt
 und sich innerlich verneigt
vor dem der neben ihm geht
dann ist da der Moment wo Friede entsteht

Wenn also ein Mensch einen anderen rührt
und dabei sich selber erkennbar spürt
sich also in seinem Gegenüber entdeckt
da wird sichtbar was in jedem steckt

Erkennst du in dem was im Anderen schwingt
den Anteil der dir selber dein Leben bedingt
dann ist es ein leichtes einander vertrauen
und ein hoffnungsfrohes Zukunft schauen

Bedenke Mensch, der du deinen Lebensweg suchst
und noch ständig das BÖSE der Welt verfluchst
erst dann hast du deine Freiheit entdeckt
wenn du erkennst das ALLES anteilig in dir steckt


Ach Du


Ach wie viele mal
habe ich dich belogen
habe ich für dich
die Wahrheit verbogen

Hab dich manches Mal
schamlos hintergangen
bin nicht für dich
durchs Feuer gegangen

Mit manchem Kuss
hab ich dich verraten
und fühlte mich oft
als hätt`ich Judas zum Paten

Hab Dir beschämt
in die Augen gesehen
konnte alles hören
und nichts verstehen

Hab nach jedem Betrug
schier tödlich gelitten
und konnte dich nicht
um Verzeihung bitten

Hab im Selbstgespräch
zu Gericht gesessen
und alles
in mich hineingefressen

Hab mich schuldig gefühlt
vor Scham das Bett nicht verlassen
musste dich gleichzeitig
lieben und hassen

Hab dich jedoch auch
oft glücklich gemacht
und mit einem Blick
dich zum Lachen gebracht

mit leuchtenden Augen
voller Sonnenschein
und du dachtest
die ganze Welt sei dein

Hast dich endlos mächtig gefühlt
sogar an Gott geglaubt
und das hat dir fast
den Verstand geraubt

Hab dich angelächelt
tief in die Augen geschaut
und weiss Gott
ich hab dir total vertraut

Hab dich wirklich geliebt
und trotzdem betrogen
bin gegen dich
in den Krieg gezogen

Hab dich übershen
dich angebrüllt
liess dich einfach stehen
ach du du du mein Spiegelbild

Hab das Licht ausgemacht
war von Nacht umhüllt
hab dich verloren und gesucht
ach du du mein Ebenbild

Eine Moral nun die gibt es nicht
wenn Gott und Teufel sich lieben
schliesslich weiss man ja wie es
die Götter früher schon trieben

Dennoch sei kurz erlaubt
von Angesicht zu Angesicht
klingt`s auch verstaubt
ganz ohne Moral geht`s ja auch nicht

Und so laufe ich weiter so manche Nacht
durch kalte Grossstadtlichter
hab im Kopf ein heisses Feuer entfacht
und sehe in Jedem meine beiden Gesichter


An meinen Sohn

Mein Sohn mein Kind was haben wir dir angetan
der Wald ist tot das Wasser ist verseucht
Du glaubst nichts mehr auch nicht dass man das ändern kann
zu viele Jahre hat man dich getäuscht

Die Lebenslust die einst aus deinen Augen quoll
wie klares Wasser aus der Felsen quelle
die gibt`s nicht mehr du hast total die Schnauze voll
du trittst schon viel zu lange auf der Stelle

Die Träume die du hattest in der Kinderzeit
verkauft verbrannt verraten und verpufft
versäumte Liebe schadet für die Ewigkeit
dem Land deiner Seele Wasser Erde Wasser Luft

Kein Pfeifen und kein Murmeln und kein Säuseln mehr
nur Rattern knattern Brummen und Bumm Bumm
auch die Fische in dem einst so reichen Weltenmeer
sie alle kamen in den Giften um

und die Blumen die die Erde einmal farbig malten
mit den Bienen starben sie den Heldentod
auch die Katzen die sich früher in der Sonne aalten
fanden keinen Platz in Noahs Rettungsboot

Auch die Raupen die man erst einmal erdulden muss
will man bunte Schmetterlinge fliegen seh`n
sind vergiftet wie die Krebse in dem kleinen Fluss
und der Mensch wird sich bald selber sterben seh`n

Verzeih mir dass die Erde so im Sterben liegt
auch ich stiess manches Messer in ihr Herz
es ist zu spät die Brunneb sind total versiegt
das tröstet denn dann stirbt auch der Kommerz

Mein Sohn ich bitt Dich dennoch halt die Augen auf
die Ohr`n den Kopf dein Herz und deinen Mund
vertrau auf deine Kraft hör`nie zu kämpfen auf
tu deine Meinung hörbar kund

Leb dein Leben nimm es fest in Deine Hände
als wäre nur noch Zeit für einen Tag
auch das Leiden hat einmal ein Ende
auch wenn ich`s manchmal nicht mehr glauben mag


Begegnung

Wetter
Wolken
Regen
Sonne
Tage rasen wie im Sturm

Wirk-
lich-
keit
oder ersponnen
bin ich König bin ich Wurm

Helle Blitze krönen derbe
jeden Höhepunkt vom Tag
ist es Anfang
ist es sterben
weiss nicht was ich sehen mag


Ansichtssache 2

Der frühe Vogel fängt den Wurm
Der frühe Wurm fängt den Tod


Die gr0ssen Herrn und ihre Sprüche

Carpe diem
Nutze den Tag
Cave canem
Hüte dich vor dem Hund
Das Leben bringt den besten Ertrag
gehst du den Dingen auf den Grund

Vor die Ernte
hat Gott
den Fleiss gesetzt
über Jahrtausende
hat kein Mensch sich satt gemacht
bevor Schweiß seine Haut benässt

Wer sich heut nicht kümmert
um das morgige
Geschehn
der wird
ganz schnell
zu Grunde gehen

Die Welt erwartet
dein redliches
Mühen
verweigerst
du dies
werden sie dir
die Haut abziehen

dich vergiften mit Lügen und Hass
deine Zukunft verbrennen
ohne Unterlass
und sagen dir
ohne Fleiss keinen Preis
du wirst weiter belogen
auf der Schattenseite ist man schnell betrogen

Und sagst du dann Oh bitte
legt mir doch nicht
noch mehr Steine in den Weg
hängen sie dir noch einen
an den Hals
und deinen Kindern ebenfalls

Nun sag mir mal einer
wie soll ich das schaffen
mit so einer Last
den Tag zu nutzen
macht mich doch nicht
zum Affen
euch sollte man
die Flügel mal stutzen


Das Mass der Dinge

Wenn der Abendwind
die Kerzenflamme tötet
das Licht
sich im Nichts verliert
ziehen Gedanken mit fort
in die Unendlichkeit
Ich entzünde die Kerze neu
Erinnerungen kommen wieder
steigen auf und fallen
die Kerze flackert
bäumt sich auf
und stirbt
wird neu geboren
durch meine Hand
hechelt
in wilder Besessenheit
wehrt sich
gegen das Sterben
im totbringenden Wind
Wie von panischer Angst gepackt
zuckt ihr Flammendolch
und verendet erneut
im Überfluss der Luft
Das richtige Mass
ist ein schmaler Steg
am Rande des Abgrunds
auf dem Weg nach Nirgendwo


Der Bach

(nach einer Idee von N. Voss)


warst du schon mal ein Bach
mit deinem Ursprung im Verborgenen
auch das ein Teil des Ganzen ewiger Kreislauf
aus Milliarden wiederkehrender Moleküle
immer wieder wechselnder Tropfen
und doch gleicher Einzelteile
durch die Quelle zum Bach geworden
geboren durch dieses Tor
zum ewigen Fluss
mit dem Leben vereint
alle Tropfen gleichen sich
bilden alle zusammen
im Fliessen
eine neue Dimension
und doch
ist der gleiche Bach von morgen
nicht derselbe von gestern

warst du schon mal ein Bach
gespeist
vom ewigen Kreislauf aller Dinge
stetig und unaufhaltsam
von der Quelle weg
von Anbeginn
wie ein Samenkorn
klein und unscheinbar
mit aller Macht im Verborgenen
fast ein Nichts
und doch alles darin
nicht wissend was kommt
getrieben
von der all umfassenden Energie
anderen Bächen einladend begegnend
sich vereinigend
in der Gemeinsamkeit erstarkend

warst du schon mal ein Bach
immerwährend auf der Suche
nach deinem Weg
der gangbar und fliessend
voller Leben und Bewegung
in der Weite deiner
dich bergenden Landschaft
zu Hause
Mutter Erde als Urgrund
die dich trägt
und
Ruhe findend
iin den tiefen Träumen
eines schlafenden See`s
Kräfte sammelnd

warst du schon mal ein Bach

nicht zurück schreckend
vor grossen Steinen
die in deinem Weg lagen
sondern stetig anschwellend
über dich selbsz hinauswachsend
bis ein ganzes Gebirge
umwunden
überwunden
in unendlichem Tun
schneidende Kanten
rund polierend
und geschmeidig geduldig
Blockaden öffnend
listig über Steine springend
und ohne zu zögern
über den tiefsten Abgrund
als Wasserfall
deiner Bestimmung folgend
dein Wesen auslotend
den Dingen auf den Grund gehend
zerrissen im freien Fall
dich wieder sammelnd und findend
heil und ganz werdend
und wieder eins
mit dir selbst

warst du schon mal ein Bach

gurgelnd über Steine stoplpernd
leise plätschernd
durch das bunte Blumenmeer
einer Sommerwiese
gluckernd und glucksend
verführerisch säuselnd
dich in das Ohr
eines wachen Menschen schleichend
der betört
von deinem endlosen Gesang
in den Schlummer fällt
und träumt
deiner Klarheit teilhaftig zu werden
um einmal im Leben
im Fluss aller Kräfte
ein Bach zu sein

warst du schon mal ein Bach

in der frostigen Kälte
einer einsamen Winternacht
an der Oberfläche bewegungslos
zu Eis erstarrt
und in der Tiefe des Baches
weitertreibend
träger Fluss
Wasser das trägt
in der dritten Dimension

warst du dchon mal ein Bach

zielstrebig dem Fliessen folgend
und den ewigen Gesetzen
des höheren Seins
und nicht des niederen Wollens
demütig
Realitäten akzeptierend
und unterwerfend
was übermächtig erschien
unbezwingbar scheinende
Hindernisse überflutend
Leben spendend
aussen und innen
ganz im Augenblick
nicht fest haltend an dem
was unhaltbar
weiter ziehend und loslassend
augenscheinlich übermächtig
in der endlosen Weite des Meeres
deine Bestimmung erkennend
dich selbst verlierend
um frei zu werden
alles hinter dir lassend
dich auflösend
in ein höheres Ganzes
hinüber gehend
Werden und Vergehen
Erneuerung

warst du schon mal ein Bach

von der Kraft des Lichts
in winzige Tropfen verformt
der Schwere deiner Vergangenheit entfliehend
hin zum höheren Selbst leicht und quellend
zur Wolke verwandelt
Schatten spendend
Leben schützend
und als Regen fallend
Bewegung bewahrend
den Neubeginn ahnend
den Kreislauf schliessend

warst du schon mal ein Bach


Der ESOmann

Er ist gern in seiner Mitte
ganz im Hier und Jetzt

und auf jedem seiner Schritte
geht er ruhig nicht gehetzt

er spricht oft mit seinen Ahnen
seiner Katze seinem Hund

und du wirst es jetzt schon ahnen
alle tun ihm etwas kund

er rückt Gläser und ruft Geister
ein jeder tut halt was er kann

und sich selbst und uns bescheisst er
es ist halt nur ein ESO Mann


Ein klein wild Vögelein

Es flog ein klein wild Vögelein
ins Astwerk eines Baumes
ihm deucht da wär ein Mägdelein
im Schatten seines Traumes

Oh du mein liebes Bäumelein
halt mich die Nacht umschlungen
für diese Nacht da bin ich dein
von Freud und Wohl durchdrungen

doch naht der Tag da muss ich fort
ich werde an dich denken
vielleicht an einem andern Ort
dir meine Liebe schenken

Ach hätt ich immer so`nen Baum
hört sich das Vöglein sagen
wär ich dein Prinz und du mein Traum
mit Elfen die uns tragen


 For see Zen`s

Der Wind webt zarte Duftgebilde
mit Zauberhand ins Frühlingsblau
beschenkt den schönen Tag mit Milde
vertreibt das Wintereinehitsgrau

Die Luft tanzt Kinderpurzelbäume
und schaukelt manchen alten Baum
und bläst hinweg die Sxhattenträume
befreit mich kurz von Zeit und Raum

Das Leben bricht sich unaufhaltsam
die Bahn in der es sich erkennt
beginnt bedächtig still und langsam
und wächst bis es in Eile rennt

und fliegt und schwimmt und kriecht und schwebt
gefressen wird....gern selber frisst und .....lebt

So will auch ich den Frühling spüren
mit Lust und Kraft und Freudentanz
vom Sommer lass ich mich verführen
geniess im Herbst den Abendglanz

Der Winter dann in seiner Stille
schafft Raum der sich mit Leere füllt
auf dass des Lebens ganze Fülle
sich neu ergiesst und überquillt

und fliesst und strömt in alle Weiten
ganz Wirklichkeit und doch nur Schein
für Augenblicke nicht für Ewigkeiten
da bin ich Mensch ....und will es sein


Maienlied

Wintermacht ist gebrochen
Frühling macht steht bereit
wer hat`s noch nicht gerochen
Grilllust macht sich  breit

schon glühen schwarze Kohlen
in gelblich weissem Licht
im Baumarkt wurde Holzkohle gestohlen
Spiiritusflamme in meinem Gesicht

Stinkende blaue Wolken steigen
kleben in Kirschbaumblühtenzweigen
besoffene Männer sich schamlos zeigen
sich laut und dumm die Meinung geigen

Wohnzimmer voller Qualmgestank
mit den Nachbarn fetten Zank
Fäuste fliegen....Gott sei Dank
gibt`s Friedensbier auf der Gartenbank

So nimmt ein jeder Frühling wahr
wie`s immer ist auch dieses Jahr
und mutig trotzt man der Gefahr
die eigentlich gar keine war


Verstehst du was ich meine


Ich verstehe die Welt.....nicht mehr
wer kann das denn noch fassen

Ich verstehe die Welt nicht mehr
soll ich sie deshalb hassen

ich verstehe mich .....nicht mehr
soll ich mir denn genügen

Ich verstehe mich nicht mehr
soll ich mich denn belügen

ich verstehe dich......nicht mehr
ist das der Weisheit Ende

ich verstehe dich nicht mehr
wünsch mir dass ich noch was fände

ich verstehe.....nicht mehr
und kann es doch nicht fassen

ich verstehe nichts mehr
und sehe mich erblassen


Kinder - Regen - Lied


Regen Regen guter Saft
fall herunter spende Kraft
fall herab und tu uns gut
bring uns Glück und frischen Mut

Lass die Pflanzen wachsen spriessen
Menschen ihren Tag geniessen
mach der Trockenheit ein Ende
wasche meine Hände

Klugheit

Der Klügere gibt nach
aber nur solange
bis er merkt
dass er der Dumme ist


Kommunikation

Ihm gefällt es nicht
wenn niemand mit ihm spricht
schliesslich hat er fast ununterbrochen
mit fast allen gesprochen

doch dann erwachte er
und dachte ach
und erkannte dass er nur
mit sich selber sprach


Lebenslauf

Erzähl mir von Liebe und Schatten von Freud und Leid
von Glück und Unglück schwer beladen
der Mensch der wird doch nur gescheit
durch seinen eigenen Schaden

und hat er dieses dann erkannt
dann denkt er sich ach war ich blind
ich bin ein Leben lang gerannt
um still zu schauen wie ein Kind


Phantasia im Regen

möcht` dich so gern berühr`n
deinen Atem spür`n
deine Küsse schmecken
seine Zehen lecken
mit dir die Nacht besiegen
zwischen den Wolken fliegen
und dich kitzeln am Bauch
das möchte ich auch

will dich morgen schon wiedersehn
auf dem Regenbogen mit dir spazieren gehn
deine Brüste fühlen
mit dir das Bett durchwühlen
dich schweigend betrachten
deine Grenzen achten
will dein lachen sehen
mit dir auf und unter gehen

neue Welten entdecken
ein wenig die Schlaumeier necken
einen Baum einpflanzen
barfuss auf der Wiese tanzen
mit dir die Sterne zählen
mich beim Wandern quälen
und mich dann mit dir betrinken
und in einem Traum versinken

will dein Lachen hör`n
lass mich von dir betör`n
will mit dir Träume spinnen
will deine Liebe gewinnen
deine Freundschaft geniessen
mit dir im Glück zerfliessen
und enden im Meer
zufrieden und heil
Mensch, wär`das geil



Sei dir selber treu

Fühl mich manchmal wie auf einem Felsen mitten im Meer
keiner der mir zeigt wie ich schwimmen kann
das Wasser und die Angst umschliessen mich ringsumher
bedrohlich zieht die Tiefe mich in ihren Bann

Die Wellen lecken an mir rum
hab schrecklich Angst unter zu gehn
sitz gebeugt und krumm
kann nicht nach Hause gehen

Hab nicht den blassesten Schimmer
wie ich mich befreien kann
seh keinen Hoffnungsschimmer
nicht mal ein Licht dann und wann

seh keine Ebbe die naht
seh kein Land das mich trägt
fühl mich so gar nicht auf Draht
spür nur das Meer das mich schlägt

Seh nur Haifischflossen
die mich umkreisen
nicht ein einziges Rettungsboot
müsste mir wohl was beweisen
doch fühl ich mich so tot

Obwohl ich weiss dass auch diese Reise zu Ende geht
bin ich völlig ohne Macht in diesem Augenblick
es ist wie wenn ein Traum im Winde verweht
und alles zusammenbricht
Stück für Stück

jedoch bevor ich ganz zerbreche
 stürze ich mich in die Flut
und ...ich schwimme und ich komme gut voran
und merke nicht erst wie gut das tut
wenn ich an Land bin nicht mehr ertrinken kann

Dieses Gefühl nimmt all die Schmerzen
die mich an diesen Punkt gebracht
und alles wandelt sich in schier endloses Glück
hab was ich konnte gern und gut gemacht
bin auf meinem Weg zurück

Halt in Zukunft fest an dem was mir gefällt
und an dem was mich zum Menschen macht
das was meine Seele nährt
gibt es nicht für Geld
bin nicht umsonst zusammen gekracht

Bleib mir selber treu und gehe meinen Weg voran
und hör mich leise zu mir selber sagen
wenn du was ändern willst
fang bei dir selber an
fang an das Unmögliche zu wagen


Versetzung gefährdet

Sitze hier schon lange rum am Tresen
und frag mich wo du bleibst
wer ist es diesmal wohl gewesen
mit dem du dir die Zeit vertreibst

ich starre auf die Uhr und ich beginne
an meinen Fingernägeln rum zu kauen
hast mich wieder mal versetzt ich glaub ich spinne
es gibt keinen Grund dir noch einmal zu trauen

Ich trink mich langsam in die Stimmung die ich liebe
wenn ich wieder mal nicht weiter weiss
die ganze Welt ist voller Diebe
fühl mich auf dem Abstellgleis

Ohne dich da bin ich wie du weisst
nur ein halber Mensch ein Nichts
ohne dich ist jeder Tag einfach nur grau
wenn du nicht da bist dann zerreisst
im Schatten deines Lichts
mein ganzes Ego und ich werde nicht mehr schlau

Es ist gleich Mitternacht du weisst ich mach mir Sorgen
warum ist immer dieser Schmerz da wenn man liebt
ich wollte mir das Glück doch nur mal borgen
bis sich die nächste Wolke vor die Sonne schiebt

doch daraus wird wohl nix werd`dich heut nicht mehr sehen
das Handy klingelt nicht nicht mal `ne sms
werd`auch diese Nacht allein nach Hause gehen
ich bin schon alle doch du gibst mir noch den Rest

Ohne dich da bin ich wie du weisst
nur ein halber Mensch ein Nichts
ohne dich ist jeder Tag einfach nur grau
wenn du nicht da bist dann zerreisst
im Schatten deines Lichts
mein ganzes Ego und ich werde nicht mehr schlau

Kaum zu Hause stürz ich mich auf die Maschine die mir sagt
dass `ne Verbindung zu der Aussenwelt besteht
es blinkt kein Licht alles tot keiner hat mir was gesagt
fühl mich schrecklich durch die Mangel gedreht

Die Nacht wird still die Träume schlecht und ich friere wie ein Schwein
und mein Kopf der explodiert wie ein Vulkan
am nächsten Morgen bin noch ein Stückchen mehr allein
und schau im  Spiegel einen fremden Menschen an

Hätte nie gedacht dass ich einmal so leide
und so unendlich gnadenlos ohnmächtig bin
wir haben`s leider nicht gepackt wir beide
Fühl mich so weit draussen und nicht drin

Ohne dich da bin ich wie du weisst
nur ein halber Mensch ein Nichts
ohne dich ist jeder Tag einfach nur grau
wenn du nicht da bist dann zerreisst
im Schatten deines Lichts
mein ganzes Ego ...und du bist nicht mehr meine Frau


Lebst du noch

Das
Das Leben
Das Leben ist
Das Leben ist so
Das Leben ist so da
Das Leben ist so da da

SO DADA

Nebel
neben
 Nebel

nebenan
nebendran
nebenbei
Quälerei

Schrei
Schrei
Schrei


Hey du


Liebst du noch immer die Nacht
in der die Geister fliegen
Gnome Kinder kriegen
Elfen schwanger werden
und hier auf Erden
die Blindheit besiegen
sich an den Morgentau schmiegen
behutsam mit Bedacht

Hey du

was fühlst du
wenn der Vollmond steigt
die Eule schreit
ein wildes Feuer brennt
mit allen Sinnen glühend
die Tageszeit
sich vor der Nacht verneigt
was spürst du


Heisse Katze am Ende


Hast dich wieder mal
die ganze Nacht
hormonschwanger
in der Stadt herum getrieben

ein Dutzend Kerle
total kirre gemacht
ein halbes Dutzend
wollte dich lieben

rot-blonder Wahnsinn
im Discobaggerlicht
Männer suchen entdecken dich
doch du findest dich nicht

suchst den Rausch
der abschiesst und betäubt
mit deiner Angst vor dir selbst auf der Flucht
knapp den letzten Zug versäumt

abgeträumt ausgezankt
Pillen geschmissen gesoffen
bist abgefahr`n
doch niemals angelangt

nun steh ich vor dem schwarzen Loch
du in der Kiste aus Holz
ich war auf dich stolz
ich liebte dich doch

mit beiden Füssen auf der Erde
das war nun wirklich nicht dein Ding
du wolltest musstest leben
egal wen die Art auch störte

Es ging lange gut
bis auf`s letzte Mal
nun bist du tot
zweckentfremdet

in der Hitze der Nacht verbrannt
beim Wiedereintritt
in die Erdatmosphäre
es ist Sternschnuppenzeit

vor dem dunklen Hintergrund
für einen Augenblick verewigt
eine frierende Träne
in der Kälte der Nacht


Der Narr


Es ist ein wunderschönes Fliegen
in liebesleichten Träumen
und das Weltenende endlos weit
ein Jeder will doch siegen
und kein Glück versäumen
 in seiner Erdenzeit

doch alles was ich wirklich lebe
ist doch letztlich ein Gewinn
wenn ich nur ich selber bin
und das wonach ich strebe
das ist doch schon seit Anbeginn
und in mir drin

Doch jede noch so schöne Leichtigkeit
zwingt dich die Freiheit zu vergessen
auf die Erde holt es dich zurück
denn schon seit alter Ewigkeit
sind die Moral und auch das Fressen
ein wesentliches Teil vom Glück

so will ich träumen und erwachen
will fühlen denken menschlich sein
und mich für nichts genieren
will staunen weinen lache
will dir nahe sein
und .......mich verlieren


Neunzehn Fliegen

Zweisam zieht die junge Schwalbe
ihre Bahnen in das Blau
für neunzehn Fliegen und `ne halbe
zusammen mit der Schwalbenfrau

vier kleine Schwälbchen piepsen warten
hungrig auf das Mittagsmahl
eins versucht schon mal zu starten
und verlässt den Speisesaal

auf der Jagd nach was zu futtern
zieht`s die Kleine  in die Welt
`s wird nie wieder wie bei Muttern
wo`s Fressen in den Schnabel fällt
Früh erkennt die kleine Schwalbe
wie sicher es im Nest noch war
doch für neunzehn Fliegen und `ne halbe
trotzt sie mutig der Gefahr

und begibt sich auf die Reise
in die weite Welt hinein
denn nur auf diese eine Weise
wird sie jemals Schwalbe sein


Der Grösste

Du hast alles gesagt
du hast alles hinterfragt

an alles gedacht
nie was falsch gemacht

nichts ist dir neu
hast schon alles gesehn

bist dir nur treu
hast schon alles gesehen

die Welt ist dir gleich
denn du bist ja so reich

brauchst keinen Freund
der mit dir lacht oder weint

schon alle Küsse geküsst.....
mein Gott, wie arm du doch bist


Kleine Fluchten

Ich tue das
was ich am besten kann
und trage Äpfel
denn ich bin ein Apfelbaum

trage keine Birnen
trage keine Kirschen
keine Spiesser keine Faschisten
keine Dumpfbackenkommunisten

keine Erdkröten
keine die töten
keine Überflieger
trage nur das
was ich tragen kann
was ich vertragen kann

nicht immer
nur dann und wann
trage ich gern die Last
der man sich nicht versagen kann
obwohl man es kaum mehr ertragen kann
und eine Stimme fängt zu klagen an

die mich mit der Welt verbindet
und plötzlich lebt  der Traum
denn ich bin ein Apfelbaum
der sich nur im Apfel
wiederfindet


Die Kunstfliegerin


Still steht sie
an einer Stelle
schwebend frei
am Badestrand

und dann stösst sie
voller Schnelle
wie ein Pfeil
zum Wegesrand

schwarz-gelber Leib
mit bläulichen Flügeln
dünn wie Pergamentpapier
einverleibt sie mit Vergnügen
sich ein kleines Fliegentier

frisst es eilig
und fliegt dann
an die herrlich kühle Quelle
setzt sich hin
hält mich im Bann
die wunderschöne Libelle


Deprie

Gestern Abend
sass ich müde
ausgelaugt
und abgebrannt
vor dem Spiegel
so als trüge
ich die Welt
in meiner Hand

leere Augen
schauten stumm
sich gegenüber sitzend an
kreisten träge
im Raum herum
verloren sich

und dann

ging ein Zittern
durch die Glieder
Tränen flossen
still und rein
und da war es
plötzlich wieder
das Gefühl
die Welt bricht ein


Zeige mir die Liebe

Die Liebe ist sanft und zärtlich
süss wie eine Traube
leicht wie eine Feder
und flüchtig
wie ein betörender Duft

sie ist gefährlich
und dennoch
ich glaube
ihr folgt fast Jeder
wenn sie ruft

sie ist voll Demut
schön wie Morgentau
in goldner Morgensonne

ist voll Anmut
spontan und schlau
voll honigsüsser Wonne

Wie ein mächtiger Vulkan
so kann sie explodieren
dringt durch dein ganzes Sein
sie ist ein Kind der Tat

gleichzeitig Frau und Mann
kannst sie gewinnen und verlieren
leicht wie Luft schwer wie Stein
wenn sie Besitz ergriffen hat

sie schwebt auf riesengrossen Flügeln
durch die ganze Welt
und lässt sich nieder
wo es ihr gefällt

sie kann nicht wirklich lüpgen
nicht für alles Geld der Welt
ist nie kleinkariert oder bieder
und beisst obwohl sie bellt

das verrückte an ihr ist
so denke ich zuweilen
das was jeder sucht
und dennoch niemand findet

das Glück das ewig ist
es wird trotzdem nie verweilen
jeder versucht
es zu halten....doch es verschwindet

die Liebe wohnt im Haus mit gold`nen Zinnen
in armen Hütten
frei unterm Sternenzelt
und tief in deinem Herzen drinnen
musst es nur sehen
und sie bitten
aber kaufen.....
kaufen geht für kein Geld der Welt


Anfang


Das Leben ist man glaubt es kaum
sowohl ein Alp als auch ein Traum
hat`s grad mal eben angefangen
muss man schon um dasselbe bangen
die Feinde lauern überall
und machen manchen Tag zur Qual

und darum

schön dass du geboren bist
willkommen hier auf Erden
nimm`s leicht nimm`s schwer
nimm`s wie es ist
so wie es soll
so wird es werden


Abschied

Ich bitt euch
redet in Zukunft
von mir nicht schlecht
ich habe oft geirrt
und war auch ungerecht

ich rat euch
schaut den Menschen in die Augen
und ihr erkennt
dass nicht alle etwas taugen

bewegt euch mit der Zeit
doch haltet fest an dem was sich bewährt
seit für das Neue bereit
weil das Leben immer etwas Neues beschert

vor Allem
lasst die Schlangen nicht ins Haus
die mit gespaltener Zunge sprechen
sie saugen euch aus
und woll`n euch zerbrechen

eins noch
schmerzlos kurz
neidet keinem seinen Höhenflug
Nach dem Aufstieg kommt der Sturz
nicht nur durch Schaden
wird man klug


Wiedergeburt


Heute suche ich mich überall in meinem Leib
in meinem Kopf in meinem Bauch in meinen Füssen
und ich laufe rastlos rum
und ich weiss nicht wo ich bin
obwohl mir fremde Menschen mich erkennen und begrüssen

Aus den leeren blassen Fratzen schauen Augen stumm und tot
und ich frage mich was hab ich hier zu suchen
seit dem ersten Sonnenstrahl
blendet mich die weisse Glut
werd` es trotzdem heut noch mal versuchen

Nimm mich mit nimm mich mit
grosser weisser Vogel du
schenke mir etwas von den verlor`nen Zeiten
zeige mir zeige mir neue Wege mach mir Mut
und befreie mich von meinen alten Häuten

Graue Schatten fressen sich in mein Gesicht in meinen Sinn
und sie ernähren sich von meinen Gefühlen
und sie machen alles nieder
und ich weiss nicht wer ich bin
und ich sitze zwischen allen meinen Stühlen

An den Ecken lauern Geier nur versteckt in der Gestalt
von Menschen und sie seh`n in mir die Beute
und sie seh`n mich lüstern an
ihre Augen glühen rot
so als ob mein leises Sterben sie erfreute

und ich geh`auf einen zu und erkenne mich in ihm
Angst steigt hoch ich fresse ihn mit Haut und Haaren
und ich frage mich warum
und ich frage mich wohin
mir bleibt bewusst dass wir doch beide Geier waren

Nimm mich mit nimm mich mit grosser weisser Vogel du
schenke mir etwas von den verlor`nen Zeiten
zeige mir zeige mir neue Wege gib mir Mut
und befreie mich von meinen kalten Häuten

Und der weisse Vogel nistet sich in meinen müden Kopf
brütet Eier aus die bald darauf zerspringen
und die kleinen zarten Wesen
wachsen schnell und riesengross
und ich höre sie von Freiheit singen

Und sie fangen an zu fliegen steigen hoch und nehmen Raum
sind getragen von der Luft endloser Weiten
und ich stolper` ihnen nach
falle hin und stehe auf
und ich fühle mich als Teil neuer Gezeiten

Nimm mich mit nimm mich mit grosser weisser Vogel Du
schenke mir etwas von den verlor`nen Zeiten
zeige mir zeige mir neue Wege mach mir Mut
und befreie mich von meinen faulen Häuten

Und ich lerne Höhen kennen wo die Luft zum Atmen fehlt
und die Kälte droht mich ewig einzufrieren
und ich fliege hinterher
spüre wer und wo ich bin
und ich beginne mich gewinnend zu verlieren

und aus grosser Höhe schaue ich mit Lust auf mich herab
giesse Freude aus und ich weine und ich lebe
breche auf aus meinem Dunkel
breche aus aus meinem Grab
spüre Wärme Licht ich nehme und ich gebe

Nimm mich mit nimm mich mit grosser weisser Vogel du
schenke mir etwas von den verlor`nen Zeiten
zeige mir zeige mir neue Wege gib mir Mut
und befreie mich von meinentoten Häuten

Und der grosse weisse Vogel wendet sich und setzt sich sanft
in meinen Kopf in meinen Bauch in meine Füsse
ich bin er und er ist ich
ich weiss wieder wer ich bin
und ich schmecke meines Lebens feine Süsse

Meine Ohren tun sich auf meine Augen schauen rund
finde wieder was ich dereinst mal verloren
und der Vogel nimmt mich mit
und ich öffne meinen Mund
sage leis
ICH BIN
durch dich
wie neu geboren

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